Die Herstellung einer Festschrift ist je nach gewünschter Qualität und Auflage nicht unbedingt billig. Eine Finanzierung nur über den Verkaufspreis würde mit Sicherheit die meisten Käufer abschrecken. Sofern Ihr nicht ein gutes Polster in der Hinterhand habt, oder aus optischen Gründen keine Werbung in der Festschrift haben wollt, werdet Ihr mit Sponsoren arbeiten müssen.
Varianten
Wir haben für uns die folgenden Varianten zur Diskussion gestellt:
- Keine Werbung. Finanziert aus eigenen Mitteln oder über „stille“ Sponsoren
- Werbung nur als „Liste“. Eine einfache textliche Auflistung der Sponsoren auf 1-2 Seiten, eventuell als Logo. Für viele Sponsoren fehlt hier der „Anreiz“. Natürlich machen die meisten Sponsoren sowieso nur mit, um die Wehr oder den Verein zu unterstützen. Aber ein wenig Gegenleistung, zumindest in Form einer eigenen grafischen Anzeige wird dann doch meist gewünscht. Je nach Verbundenheit zu den örtlichen Firmen kann man dies eventuell in kurzen Gesprächen klären, ob eine Nennung in Form einer Auflistung genügt.
- Werbung, grafisch, gesammelt am Ende der Festschrift. Diese Variante haben wir gewählt. Die Anzeigen „stören“ nicht im eigentlichen Teil, werden aber trotzdem von den meisten Lesern beachtet. Von den Sponsoren konnten wir keine negativen Rückmeldungen verzeichnen.
- Werbung, grafisch, in der Festschrift verteilt. Diese Variante ist meist die attraktivste für die Sponsoren. Aus Erfahrungen anderer Wehren kann es aber schnell zu Diskussionen um den richtigen „Platz“ innerhalb der Festschrift gehen, z.B. möchten sich Ausrüstungsfirmen gerne im Bereich Technik/Fahrzeuge sehen.
Zu Bedenken gilt, dass dies die Variante mit dem größten Einfluss auf das Layout und das Leseerlebnis ist. Schnell wird die Festschrift als „Werbeblättchen“ wahrgenommen. Für uns kam dies nicht in Frage. Eine saubere Abgrenzung ist auch mit den besten Layoutkniffen kaum möglich. Werbungen sind nun mal gestaltet, um aufzufallen. Viel zu schnell wird der eigentliche Inhalt dadurch in den Hintergrund gedrückt.
Auswahl der Werbepartner
Sollen konkurrierende Unternehmen als Sponsoren kontaktiert werden? Schnell kann es auch hier zu Diskussionen kommen. Wir haben uns für folgende Vorgehensweise entschieden:
Zunächst haben wir eine Liste aller potentieller Sponsoren erstellt, sofern diese nicht bereits als „Hauptsponsoren“ feststanden. Die Hauptsponsoren des Jubiläums waren die, die auch an Veranstaltungen und auf Plakaten beworben wurden.
Auf dieser Liste wurden daraufhin auch konkurrierende Unternehmen zusammengefasst. Für uns war es daraufhin leicht, diese zu priorisieren, da wir jeweils nur ein Unternehmen aus jedem Bereich als regelmässigen Lieferanten hatten. Also gingen wir zunächst nur auf jeweils diesen zu. Erst im Falle einer Absage hätten wir uns an den nächsten in der Reihe gewandt.
Reihenfolge
Die Reihenfolge der Nennung/Anzeigen in der Festschrift sollte ebenfalls vorab geregelt werden:
- Relativ aufwendig ist eine Sortierung nach gezahltem (Auf-)Preis und sonstigen Kriterien aus verschiedensten Gründen.
- Eine alphabetische Sortierung ist von der Sortierung selbst das Einfachste, stellt jedoch den Layouter vor Probleme, wenn das Format lange offenbleibt oder der Werbepartner kurzfristig abspringen.
- Aus mehreren Gründen haben wir uns auf eine Sortierung nach Lieferungseingang der Druckdaten entschieden. Zum einen gab dies ein wenig Druck für die Sponsoren, die Daten zeitnah zu liefern. Zum anderen, da wir alle Werbungen in einem Block hatten, konnte jede angelieferte Werbung gleich „verarbeitet“ werden und der Bereich konnte stetig wachsen, ohne das Layout zu beeinflussen. Wir konnten sogar bis zum Schluss mit der Seitenanzahl spielen.
Format
Als Formate für die Werbung haben wir in unserem quadratischen Layout 1/4-, 1/2- und ganze Seiten vorgegeben. Hier sollte man auf jedem Fall mit dem Layoutverantwortlichen vorab besprechen, wie groß die Anzeigen dann exakt sein dürfen.
Als Preis haben wir das exakte Vielfache der Anzeigengröße zu Grunde gelegt. Hier kann natürlich mit Rabatten auf halbe oder ganze Seiten auch ein Anreiz zum „Upgrade“ geschaffen werden.
Rückseite
Die wertvollste Anzeigenfläche jedes faltbaren oder mehrseitigen Druckerzeugnisses ist natürlich die Rückseite. Die Vorderseite kommt normalerweise für Werbung nicht in Frage. Die Rückseite liegt aber sozusagen mit 50% Wahrscheinlichkeit nach oben, wenn das Buch abgelegt wird.
Wir haben uns entschieden, diesen Platz für Eigenwerbung bei der Mitgliedersuche zu benutzen. Sollte bei Euch ein Sponsor herausragen und dementsprechende Gegenleistung erbringen, spricht aber nichts dagegen, diesem den Platz auf der Rückseite des Buches zu vergeben.
Autor: Andreas Berger